Das unten erkennbare Gewässer ist der Scharmbecker Bach. Er kommt von rechts vom Wasserrad her und unterquert als nächstes die Straße „Hinter der Wurth“. Danach fließt er in Richtung Marktplatz zu einem Regenrückhaltebecken mit Springbrunnen.

Auf seinem Weg von der Quelle bis zur Mündung in den Fluss Hamme durchquert der Bach die Innenstadt von Norden nach Süden. In früheren Zeiten wird er überwiegend wirtschaftlich genutzt, vor allem zum Antrieb der zahlreichen Wassermühlen. Die ökologische Bedeutung spielt damals vermutlich keine Rolle.

In den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg wird in Osterholz-Scharmbeck viel gebaut. Neue Gebäude, Straßen und Plätze entstehen. Dabei ist der Bach oftmals im Wege. Das führt dazu, dass er überbaut, verrohrt oder begradigt wird. Schließlich ist er auf weite Strecken aus dem Stadtbild verschwunden.

Das ändert sich zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Jetzt erkennt man zunehmend, wie wertvoll ein solches Gewässer ist. Gerade bei steigenden Temperaturen in Zeiten des Klimawandels tragen Gewässer zur Kühlung bei. Und das nicht nur im direkten Umfeld, sondern auch im Umkreis, wo Wasser zerstäubt wird, z.B. durch ein Wasserrad oder einen Springbrunnen.

Ein Gewässer wie der Scharmbecker Bach ist eine Welt für sich und Lebensraum für eine Vielfalt von Tieren und Pflanzen. Im Bodenschlamm, auf den Blättern der Wasserpflanzen und unter den Steinen gibt es zahlreiche Tiere wie beispielsweise Würmer, Muscheln und Schnecken.

In den letzten Jahren hat man bereits viel getan, um den Scharmbecker Bach wieder in einen natürlichen Lebensraum zu verwandeln. An mehreren Stellen wurde er aus dem Rohr befreit und fließt nun wieder als offenes Gewässer. Diese Maßnahmen sollen in Zukunft verstärkt werden, um den Bach als innerstädtischen Naturerlebnis- und Erholungsraum weiter zu entwickeln.