Schlauchturm

Schlauchturm

Schlauchturm

3:40 min

Schlauchturm

Dieser Turm an zentraler Stelle ist zu einer Art Wahrzeichen des Marktplatzes geworden. Ursprünglich diente er als sogenannter Schlauchturm der Feuerwehr, die in Scharmbeck eine lange Geschichte aufzuweisen hat.

Schon vor 200 Jahren gibt es hier eine Pflichtfeuerwehr. Das heißt, jeder männliche Einwohner, der körperlich in der Lage ist, muss bei Bränden helfen. Zudem haben Hausbesitzer Hilfsmittel bereit zu halten wie wasserdichte Ledereimer, Feuerhaken und Dachleitern. Wenn es brennt, ruft die Kirchenglocke die Männer zum Einsatz. Das Wasser wird aus dem Bach, einem Teich oder einem Brunnen entnommen und mit einer Eimerkette von Mann zu Mann zum Feuer getragen. In Scharmbeck gibt es bereits in frühen Jahren eine Feuerspritze, die mit Handdruck bedient wird.

Der Flecken Scharmbeck ist einer der ersten Orte im Kreis Osterholz, wo 1895 eine Freiwillige Feuerwehr gegründet wird, wie es sie auch heute noch gibt. Sämtliche Mitglieder erhalten Uniformen und eine Grundausrüstung u.a. mit Helm, Nackenleder, Steigegurt und Signalhörnern und zwei neue Spritzen werden angeschafft.

Als immer mehr Schläuche verwendet werden, ergibt sich das Problem, diese entsprechend zu pflegen. Die Schläuche bestehen damals aus Hanf und müssen absolut trocken aufbewahrt werden, um nicht zu verschimmeln. Wie soll man das machen? Wo soll man derart hohe Gerüste aufstellen? Die Lösung ist dieser Turm, der 1926 an das Spritzenhaus angebaut wird. Die aufwändige Kupferhaube zeigt, dass es kein reiner Zweckbau ist, sondern vielmehr ein Hingucker für den Marktplatz sein soll. 1934 werden die Feuerwehren von Osterholz und Scharmbeck zusammengelegt. Aber erst fünfzig Jahre später ziehen beide Löschzüge gemeinsam in das neu erbaute Feuerwehrhaus in der Heimstraße. Schlauchturm und Spritzenhaus werden nun nicht mehr benötigt.

Im Laufe der Jahre gibt es verschiedene, meist kurzzeitige Nutzungen der Gebäude. Schließlich favorisiert die Stadt ein gastronomisches Angebot an dieser Stelle und verkauft das Ensemble an einen Investor. Dieser baut an, um mehr Platz für ein Restaurant zu gewinnen. Heute gibt es hier schmackhafte Gerichte im historischen Schlauchturm und im modernen Anbau.

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